12.06. 

Weil es hier so interessant ist, sind wir noch einen Tag in Karosta geblieben. 

Zuerst haben wir uns die alte Drehbrücke angeschaut. Am Nachmittag wurde sie, gerade als wir dort noch einmal entlang fuhren, geöffnet, um zwei große Schiffe hindurch fahren zu lassen. 
Auf der gegenüberliegenden Seite in Liepaja gibt es einen schönen Friedhof mit einer großen und einer kleinen Kapelle. 
Später haben wir in Karosta den alten, versteckten Hangar im Wald gesucht und auch gefunden…
… und die alte Manege, in der vor dem ersten Weltkrieg Gala-Diners für bis zu 4000 Personen stattfanden. 
Karosta war vor dem ersten Weltkrieg ein prächtiger Ort, der sogar mit St. Petersburg verglichen wurde. Nach dem zweiten Weltkrieg haben die Sowjets Plattenbauten für 26.000 Soldaten errichtet. Dabei haben sie auch die Sichtachsen der Kathedrale zugebaut. Mittlerweile, nach Abzug der sowjetischen Soldaten, verfallen die Wohnblocks zusehends. 
Karosta ist ein trauriges Beispiel dafür, was die Menschen hier im letzten Jahrhundert zugrunde gerichtet haben. Die Küste ist viele Kilometer mit den Militäranlagen übersät, die als Fehlplanung nicht einmal 10 Jahre lang genutzt wurden. Und der ehemals prächtige Ort wurde komplett kaputt gewirtschaftet. 
Am Abend sind wir zurück zu dem schönen Platz hinter den Dünen gefahren und haben dann noch einen Spaziergang am Strand gemacht, um Lochsteine zu suchen. Wir haben sogar welche gefunden, im Gegensatz zum Bernstein… 

13.06.

Wir haben Karosta verlassen…
... und sind durchs Land nach Kuldīga gefahren. 
Dort gibt es die breitesten Stromschnellen Europas.
Außerdem hat Kuldiga die längste Backsteinbrücke, welche mit Autos befahren werden kann. 
Im Ort selber hat sich, seit wir 2018 schon einmal hier waren, nicht sehr viel verändert.
Ein Storch kreiste mehrfach um unsere BigBox. 
Am Abend sind wir noch einmal losgegangen zu dem neuen Aussichtsturm… 
… und zu der Brücke und den Stromschnellen. 
Schön hier…
Gegen halb elf Uhr geht die Sonne unter. Richtig dunkel wird es die ganze Nacht nicht. 

14.06.

Bei unserem Storch gab es heute Maulwurf zum Frühstück. 
Vom Aussichtsturm aus hatten wir gestern gesehen, dass es hier irgendwo eine russisch orthodoxe Kirche mit bunten Türmen geben muss. Die haben wir heute gesucht.
Im Anschluss haben wir noch weitere Gassen entdeckt, die wir bisher nicht kannten. 
Später sind wir bei Uzava an die Ostsee gefahren. Jetzt stehen wir wieder an einem wunderbaren, einsamen Strand. 
Abendspaziergang

15.06. 

Strandtag mit langen Spaziergängen 
Wirklich schön hier… total einsam. 
Außer als eine Offroad-Truppe aus Litauen mit neun Fahrzeugen bei uns Picknick gemacht hat. 

„Staub wird weggespült. Erinnerungen bleiben.“

16.06. 

Es war den ganzen Tag fast windstill, aber bewölkt und nieselte ab und an. Wir sind noch an dem schönen Strand geblieben.
Abends lief ein Fuchs bei uns vorbei in Richtung Strand.